Stepped Care – ein stufenweises Behandlungskonzept besonders Schutzbedürftiger
Das AMIF-Projekt „Stepped Care 2.0 – Weiterentwicklung eines stufenweisen Behandlungskonzepts für besonders Schutzbedürftige“ ist die Fortführung des Projekts „Stepped Care“ (d.h. gestuftes Vorgehen bei der Behandlung) in den zwei psychosozialen Behandlungszentren Refugio München und Zentrum ÜBERLEBEN ab. Durch die Etablierung weiterer, angepasster Behandlungsstufen (Steps) sollen Bedarfe noch zielgerichteter gedeckt werden.
Durch fünf unterschiedliche Steps wollen wir passgenauer unsere Hilfeleistungen auf den Bedarf der Klient*innen abstimmen. Dazu bieten wir in einem ersten Step telefonische Beratung, um psychische Symptomatiken zu besprechen.
Bei Bedarf und Kapazität wird dann in einem zweiten Schritt durch ein persönliches, sprachgemitteltes Beratungsgespräch die Symptomatik erörtert und die Indikation eingeschätzt. Im Anschluss wird dann entweder in eine passende Gruppentherapie (Step 3) oder direkt in eine Einzeltherapie (Step 4) zugewiesen. Auch nach Step 3 kann bei weiterem Bedarf Step 4 begonnen werden. Der letzte Step in diesem Behandlungskonzept ist dann nach Abschluss der Therapie eine Anbindung in Nachsorge.
Unsere Forschungsabteilung begleitet das Projekt wissenschaftlich. Ziel ist es durch eine individualisierte Psychotherapieforschung Prädiktoren für Therapieerfolg und Dropout (Semmlinger & Ehring, 2021) zu untersuchen und in den Therapieprozess zu integrieren. Somit wäre es zukünftig möglich, noch zielgerichteter und effektiver die Personen nach bestimmten Kriterien wie Belastung, Alter, Störungsbild etc. in die verschiedenen Steps einzuteilen und auf Risikofaktoren für Therapiedropout bereits in frühen Phasen der Therapie zu achten