Khalida und ihre Familie haben endlich wieder Hoffnung
Wir hatten Ihnen letztes Jahr die ganz besondere Geschichte von Khalidas Familie vorgestellt. Jetzt, nach einem Jahr, erzählen wir Ihnen gerne weiter über die Familie.
„Er ist das schönste Geschenk 2020 gewesen“ erzählt uns die jetzt 16-jährige Khalida mit leuchtenden Augen. Die Familie hat im Dezember letzten Jahres Zuwachs bekommen und Khalida damit einen kleinen Bruder. Als wir die Familie im Oktober 2021 besuchen, strahlt uns ein fröhlicher und sehr aufgeweckter kleiner Junge an. Die Eltern sind so stolz auf ihre Kinder, das ist in all ihren Worten zu hören und wenn sie von ihren Kindern erzählen, merkt man einfach die liebevolle und hoffnungsvolle Atmosphäre in der Familie.
Als sie noch vor über einem Jahr im Ankerzentrum gelebt haben, war das nicht so: Vor allem die Mutter und Khalida haben Hilfe gebraucht, um die schweren Belastungen der Erlebnisse in der Heimat, auf der Flucht, aber auch die Lebensumstände in einer nicht auf Familien ausgerichteten Unterkunft zu verkraften.
Die Familie hat jetzt eine eigene kleine Wohnung: zwei Zimmer und das Highlight ist eine eigene Küche! Khalida konnte ihre Therapie abschließen; ihre Mutter kommt noch regelmäßig zur Stabilisierung.
Khalida und ihr 14jähriger Bruder besuchen seit dem letzten Schuljahr die Mittelschule und sind sehr stolz auf ihre guten Noten! Julia, ehrenamtlich beim Refugio München Welcome Projekt, hilft den Kindern bei den Hausaufgaben. Dafür helfen die beiden inzwischen anderen Kindern in der Schule, die noch nicht so lange in Deutschland sind.
Die Eltern können dank einer zweiten Ehrenamtlichen des Welcome Programms jetzt auch Deutsch lernen. Ein paar Sätze des Gesprächs führen wir dann auch auf Deutsch. Khalida lacht, wenn ihr Vater Worte durcheinanderbringt und hilft mit Übersetzungen aus.
Sie selbst will diesen Winter unbedingt schwimmen lernen. Wie für so viele war die Überfahrt übers Mittelmeer auch für diese Familie eine von mehreren traumatisierenden Erfahrungen. Während der Corona-Pandemie war Schwimmunterricht nicht möglich, jetzt geht es endlich!
„Das baut auch uns Mitarbeitende auf und ich bin ganz glücklich, wenn ich sehe, wie die Familie inzwischen angekommen ist!“
Auch Birke Siebenbürger, die die Familie sozialpädagogisch betreut, freut sich über die Entwicklung der Familie.
Dieses Glück ist nur dank der vielen Spenden möglich! Dafür möchte sich auch Khalidas Familie ganz herzlich bedanken und ihr Wunsch ist, dass noch vielen anderen Familien, die wie sie aus Afghanistan kommen, geholfen werden kann.