Welcome Projekt
Jahresbericht 2023
Tesnim Shehab ist 20 Jahre alt und absolviert gerade ihren Bundesfreiwilligendienst in einer Psychiatrie in München. In ihrer Freizeit engagiert sie sich im Welcome Projekt von Refugio München.
Wie bist du zu Refugio München gekommen?
Tesnim Shehab: Eine Freundin wusste, dass ich Psychotherapeutin werden möchte und empfahl mir, mal ein Praktikum bei Refugio München zu machen. Also schrieb ich voller Vorfreude eine Email, um zu fragen, ob es möglich wäre, auszuhelfen. Das war im Rahmen des Welcome Projekts machbar.
Was machst du als Ehrenamtliche konkret?
Ich unterstütze Geflüchtete mit Traumata beim Deutsch Lernen. Bisher habe ich zwei Frauen betreut. Die eine ist aus Uganda. Die andere kommt aus dem Irak. Wir haben zusammen als Übung für die B2 Prüfung Beschwerde Mails auf Deutsch geschrieben. Außerdem saßen wir öfter an der Isar und haben dort im Freien gelernt.
Was reizt dich an der Tätigkeit besonders?
Die Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen interessiert mich sehr. Ganz besonders möchte ich mehr über Traumafolgestörungen lernen. Im Mentoring steht natürlich das Deutschlernen im Vordergrund. Und da kann ich Vieles weitergeben. Deutsch ist meine Muttersprache. Ich habe ein gutes Sprachgefühl und nehme zum Beispiel Metaphern ganz anders wahr als die Frauen, die ich begleite. Das ist das eine, das Fachliche. Das Zwischenmenschliche ist das andere. Das viel, viel Schönere. Die Möglichkeit, Menschen auf ihrem Weg zur Ausbildung zu begleiten, ihnen den Stress und die Überforderung des Neue-Sprache-Lernens für einen Moment nehmen zu können, freut einen natürlich. Von den vielen Situationen, in denen wir lachten, ganz zu schweigen.
Gab es ein Highlight deiner bisherigen Arbeit bei Welcome?
Das Highlight war definitiv als meine Mentee endlich mein Lob annehmen konnte und mit Zuversicht in die Prüfung ging, die sie dann auch bestanden hat.