Zweimal im Jahr informiert der Refugio München Report über aktuelle Themen aus der Arbeit mit Geflüchteten des Beratungs- und Behandlungszentrums. Er wagt aber auch regelmäßig einen Blick über den Tellerrand und beleuchtet in Reportagen und Interviews, Analysen und Kommentare die aktuelle politische Lage. Unsere Fördermitglieder und Spender*innen erhalten den Report frei Haus.
Refugio München Report zum Download (Ausgabe 2.2024)
Wie eine Welle fegt die Behauptung durch’s Land: „Alle sind sich einig, dass die irreguläre Migration nach Europa gestoppt werden müsse.“ Es wird behauptet, dass wir dann wieder die Kontrolle über die Migration haben und alle Probleme wären gelöst. Nur: Wenn die irreguläre Migration gestoppt ist, dann kommt niemand mehr als Geflüchteter nach Europa. Keine verfolgte und sexuell missbrauchte Frau, kein gefolterter Oppositionspolitiker, kein Kind auf der Flucht vor Bomben. Denn es gibt keine legale Migration für diese Menschen nach Europa. Es ist zynisch zu behaupten, dass wir dann Kontrolle über die Migration haben. 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, darunter 47 Millionen Kinder. Wir wären dann nur nicht mehr mit dem Leid konfrontiert. Denn es spielt sich außerhalb Europas ab. Natürlich ist Migration nach Deutschland nicht nur bunt, leckeres neues Essen und Festival. Es bedeutet auch Anstrengungen in Bildung, in Demokratieverständnis oder in Wohnraum. Menschen mit Kriegstraumata und schlimmen Verfolgungsgeschichten bedeuten auch, dass diese Schatten der Vergangenheit bearbeitet werden müssen. Aber dies bedeutet dann im besten Sinne, Kontrolle über die Migration zu bekommen. Im Juli durften wir mit Vielen von Ihnen 30 Jahre Refugio München in einer großen Veranstaltung begehen. Wir danken allen sehr herzlich, die uns mit ermutigenden Worten in unserem Tun bestärkt haben. Wir begleiten geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene, dass sie ihre schlimmen Erlebnisse hinter sich lassen können. Wir sind gerade in einer Zeit, wo man sich bisweilen dafür rechtfertigen muss, wenn man hilft. Wir bitten Sie deshalb umso mehr, dass Sie uns weiter unterstützen und zur Seite stehen. Damit wir die Migration im besten Sinne kontrollieren.
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